“Watchmen”, die preisgekrönte HBO-Serie aus dem Jahr 2019, ist kein gewöhnliches Superheldendrama. Sie baut auf dem legendären Graphic Novel von Alan Moore und Dave Gibbons auf, wagte sich aber in neue, unvorhersehbare Gefilde. Anstatt eine direkte Adaption zu liefern, kreiert die Serie ein Sequel, das dreißig Jahre nach den Ereignissen des Comics spielt. Tulsa, Oklahoma, dient als Schauplatz für eine Geschichte voller politischer Spannungen, rassischer Ungleichheit und immer noch präsenter Geheimnisse der Vergangenheit.
Die Serie folgt einer Gruppe von Polizisten, die sich “The Tulsa Police Department (TPD)” nennen und in dieser dystopischen Welt agieren. Die TPD kämpft gegen die wachsende Bedrohung der “Seventh Kalvary”, einer paramilitärischen Gruppe, die aus dem Schatten des alten Ku-Klux-Klans hervorgegangen ist. Inmitten dieses Konflikts tauchen rätselhafte Ereignisse auf, die an die legendären Watchmen erinnern. Die Serie verwebt geschickt Vergangenheit und Gegenwart: Flashbacks enthüllen die Geschichte der ursprünglichen Watchmen, während in der Gegenwart neue Helden entstehen – Individuen mit ungewöhnlichen Fähigkeiten, die sich gegen Ungerechtigkeit stellen.
“Watchmen” unterscheidet sich deutlich von anderen Superheldenserien. Es geht nicht primär um spektakuläre Kämpfe oder bombastische Effekte. Stattdessen fokussiert die Serie auf komplexe Charaktere, deren Motive und Entscheidungen vielschichtig sind. Die Zuschauer werden aufgefordert, moralische Fragen zu stellen und ihre eigenen Ansichten über Gerechtigkeit und Macht zu hinterfragen.
Die Besetzung von “Watchmen” ist herausragend. Regina King glänzt in der Hauptrolle als Angela Abar, eine maskierte Polizistin, die gegen Rassismus und Unterdrückung kämpft. Jeremy Irons überzeugt als Adrian Veidt, alias Ozymandias, ein ehemaliger Watchman, der nun in einem selbstgebauten Anwesen lebt und bizarre Experimente durchführt. Don Johnson spielt den rauen Polizeichef Judd Crawford, der mit den Geheimnissen der Vergangenheit konfrontiert wird.
Die Serie zeichnet sich auch durch ihre visuelle Ästhetik aus. Der Regisseur Damon Lindelof verwendet eine Vielzahl von Stilmitteln, um die düstere Atmosphäre Tulsas und die komplexen Emotionen der Charaktere einzufangen.
Die wichtigsten Elemente von “Watchmen”:
- Eine komplexe Handlung: Die Serie verwebt mehrere Storylines und springt zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
- Tiefgängige Charaktere: Von Angela Abar bis Adrian Veidt – jede Figur hat ihre eigene Geschichte, Motivationen und Schwächen.
- Aktuelle Themen: “Watchmen” behandelt wichtige gesellschaftliche Fragen wie Rassismus, soziale Ungleichheit und die Macht der Erinnerung.
- Visuell beeindruckende Gestaltung: Die Serie zeichnet sich durch eine düstere Atmosphäre, starke Farben und eindrucksvolle Kameraführung aus.
Ein Vergleich mit dem Comic:
Die HBO-Serie “Watchmen” ist keine direkte Adaption des Comics, sondern eher ein eigenständiges Sequel.
Element | Comic | Serie |
---|---|---|
Zeitspanne | 1985 | 2019 |
Schauplatz | New York City | Tulsa, Oklahoma |
Hauptfiguren | Rorschach, Dr. Manhattan, Nite Owl | Angela Abar, Adrian Veidt (Ozymandias), Laurie Juspeczyk |
Obwohl die Serie neue Charaktere und Handlungselemente einführt, bleibt sie den zentralen Themen des Comics treu:
- Die Frage nach der Gerechtigkeit: Was ist gerecht, und wer hat das Recht, über Gerechtigkeit zu entscheiden?
- Die Macht und Verantwortung von Superhelden: Wie weit dürfen Superhelden gehen, um ihre Ziele zu erreichen?
- Die Gefahr des Extremismus: Wie kann man sich gegen die Bedrohung von Extremismus wehren, ohne selbst zu extremen Maßnahmen zu greifen?
“Watchmen” ist eine intelligente, anspruchsvolle und fesselnde Serie. Sie bietet den Zuschauern nicht nur Action und Spannung, sondern auch Anlass zur Reflexion über wichtige gesellschaftliche Fragen. Die Serie ist ein Muss für alle Fans von Superheldenstories, die etwas Besonderes suchen – eine Geschichte, die unter der Oberfläche schlummert und dazu einlädt, tiefer zu denken.