Das Jahr ist 1983: Schulterpolster sind der Hit, die Synthesizer-Musik vibriert durch die Charts und Ronald Reagan sitzt im Weißen Haus. In diesem Jahr, während viele den Blick auf Neonlichter und Videospiele gerichtet hatten, startete ein kleines kanadisches Drama namens “Ohsweken” seinen Lauf. Eine Serie, die zwar nicht den riesigen Popularitätsschub wie andere zeitgenössische Shows erlangte, aber durch ihre ehrliche Darstellung von indigener Kultur, Familie und den Herausforderungen der Moderne eine stille Fangemeinde begeisterte.
“Ohsweken”, benannt nach einer realen Gemeinde in Ontario, fokussiert auf die Familie Skye: Eltern Thomas und Eleanor, die sich dem Erhalt ihrer Mohawk-Tradition verschrieben haben, und ihre Kinder: Michael, der ehrgeizige Student mit einem Hang zum American Football; Carol, die musikbegeisterte Teenagerin, die zwischen Tradition und den Lockungen der westlichen Kultur hin- und hergerissen ist; und der jüngste Sohn Joseph, der die Welt noch voller Wunder und Entdeckungsfreude betrachtet.
Die Serie bietet einen faszinierenden Einblick in das Leben einer indigenen Familie im 20. Jahrhundert. Von den spirituellen Riten und Traditionen der Mohawk bis hin zu den alltäglichen Herausforderungen wie Arbeit, Schule und Beziehungen werden Themen behandelt, die universal gültig sind. Doch “Ohsweken” geht über die Darstellung von kulturellen Unterschieden hinaus.
Die Serie beleuchtet auch die Spannungen zwischen Tradition und Moderne, die vielen indigenen Gemeinschaften zu dieser Zeit gegenüberstanden. Die Skye-Familie kämpft mit dem Erhalt ihrer Kultur in einer Welt, die immer mehr von westlichen Werten geprägt ist. Thomas Skye, der stolze Familienvater, versucht, seine Kinder in den traditionellen Lebensweisen der Mohawk zu erziehen, während Eleanor Skye für eine offene und moderne Erziehung plädiert, die ihren Kindern Freiräume zur Selbstfindung ermöglicht.
Die Schauspieler*innen-Auswahl war ein wichtiger Faktor für den Erfolg von “Ohsweken”. Tom Jackson verkörperte Thomas Skye mit authentischer Präsenz und Wärme, während Michelle St. John als Eleanor Skye die Balance zwischen Tradition und Moderne perfekt darstellte. Die Kinderrollen wurden ebenfalls exzellent besetzt: Michael Greyeyes als ehrgeiziger Michael, Deanna Millier als musikliebende Carol und der junge Sheldon Wolfchild als neugieriger Joseph begeisterten das Publikum.
Ein Blick hinter die Kulissen:
Die Produktion von “Ohsweken” war ein Meilenstein in der kanadischen Fernsehlandschaft.
Aspekt | Beschreibung |
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Drehorte | Die Serie wurde vor Ort in der Gemeinde Ohsweken, Ontario gedreht. |
Indigenous Involvement | Das Drehbuchteam arbeitete eng mit Mitgliedern der Mohawk-Community zusammen, um eine authentische Darstellung zu gewährleisten. |
Die Produzent*innen setzten sich dafür ein, indigene Talente sowohl vor als auch hinter der Kamera zu fördern. Diese Zusammenarbeit trug maßgeblich dazu bei, dass “Ohsweken” nicht nur unterhaltsam war, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Repräsentation von indigener Kultur im kanadischen Fernsehen leistete.
Warum “Ohsweken” heute noch sehenswert ist:
Obwohl die Serie vor über vierzig Jahren produziert wurde, spricht sie Themen an, die auch heute noch relevant sind:
- Die Balance zwischen Tradition und Moderne: Die Suche nach Identität in einer globalisierten Welt ist eine Herausforderung, der sich viele Menschen stellen. “Ohsweken” zeigt auf, wie wichtig es ist, seine Wurzeln zu kennen und gleichzeitig offen für Neues zu sein.
- Familie und Gemeinschaft: Die Serie hebt die Bedeutung von Familie und Gemeinschaft hervor, zwei Eckpfeiler jeder Kultur.
“Ohsweken” ist eine wertvolle Zeitkapsel, die einen Einblick in das Leben einer indigenen Familie im 20. Jahrhundert bietet. Die Serie ist berührend, humorvoll und fesselnd zugleich - ein echtes Juwel aus den 1980er Jahren, das es zu entdecken lohnt.